Da viele Jugendliche keine Möglichkeit haben, einen mehrtägigen Aufenthalt außerhalb von Wien zu verbringen, wollten wir als Jugendtreff Donaustadt mit zusätzlicher Unterstützung des Bezirks wieder eine Ferienfahrt organisieren. So ging es im Juli für einige Tage nach Döbriach am Millstätter See. Bei der Gruppenfindung haben wir den Fokus auf Diversität und den Jahresschwerpunkt Inklusion gelegt.
Ein Teil der Gruppe sind Jugendliche, die unterschiedliche Diagnosen und psychische Auffälligkeiten bzw. Behinderungen haben. Andere leben erst seit kurzem in Österreich und haben unterschiedliche Fluchterfahrungen. Im Vorfeld wurde mit allen Teilnehmer:innen besprochen, wie unterschiedlich die Gruppe ist, auf welche Bedürfnisse sie sich einstellen müssen und dass einige von ihnen mehr Unterstützung brauchen werden. Um diese Unterstützung zu gewährleisten, haben wir eine Art „Buddy-System“ geschaffen. Jugendliche, die sich vorher noch nicht gut kannten, sollen sich bei Bedarf gegenseitig helfen. Hierbei erprobten sie sich in Flexibilität, Geduld und Rücksichtnahme.
Wir helfen einander
Im Falkencamp Döbriach wurden wir in zwei nebeneinanderliegenden Ferienhäusern untergebracht. Das Feriencamp bot sehr viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, unter anderem Wandern, Radfahren oder diverse Ballsportarten. Auch außerhalb des Camps unternahmen wir tolle Ausflüge, wo wir immer wieder gruppendynamische Kooperationsspiele einbauten, um die Gruppe zu stärken. Zweimal täglich fanden unsere „Döbri-Talks" statt. In ungezwungener Atmosphäre am See oder beim Lagerfeuer hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich auszutauschen, einander zuzuhören oder das Erlebte Revue passieren zu lassen.
All unsere Aktivitäten haben dazu beigetragen, den Zusammenhalt unter den Jugendlichen zu stärken, einen besonderen Blick auf und den Umgang mit psychischen uns physischen Behinderungen zu richten sowie Ängste und Unsicherheiten zu nehmen. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass alle die gleichen Möglichkeiten haben, wenn wir uns gegenseitig unterstützen und Diskriminierung und Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft hat.
