Halloween-Vorfälle

Stellungnahme des Verein Wiener Jugendzentren

Aus aktuellem Anlass rund um die Geschehnisse der Halloween-Nacht in Linz möchten wir, der Verein Wiener Jugendzentren, dazu Stellung beziehen. Das mediale sowie politische Aufsehen war nach den Vorfällen groß und zum Teil auch sehr scharf. Im Leitartikel der "Presse" vom 5.11.2022 fragt sich Friederike Leibl über das "Krawall-Spektakel", welchen Beitrag Jugendarbeit hier leisten kann/soll/muss – wir möchten ihr aus Sicht der Wiener Jugendzentren ein paar Antworten geben:

• Ja, es braucht ein gut ausgestattetes, flächendeckendes Jugendarbeits-Netz, um präventiv wirken zu können, so wie wir es in Wien haben. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dort, wo Jugendarbeit aktiv ist, die Jugendkriminalität um bis zu 20% abnimmt.
  
  
• Auch der weitere Ausbau von Online-Jugendarbeit scheint aus unserer Sicht essentiell, um auf Phänomene wie die in der Halloween-Nacht rasch und professionell reagieren zu können.
  
  
• Was es vor allem braucht, ist gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um diesen jungen Menschen wieder Perspektiven aufzuzeigen – in unsicheren Zeiten, geprägt von Krisen und Krieg. Jugendliche sind nach den Jahren der Pandemie, einem Krieg mitten in Europa, den wirtschaftlichen Folgen wie der massiven Teuerung, dem Klimawandel, der bedrohlich über allem schwebt, massiv unter Druck. Psychische Belastungen bei jungen Menschen nehmen weiter zu und sollten uns alle alarmieren.
  
  
• Wir müssen vernetzt, auf verschiedenen Ebenen und mit ausdifferenzierten Maßnahmen auf die jungen Menschen einwirken. Und wir müssen weiterhin früh ansetzen, differenziert hinschauen, bei den Anstiftern anders ansetzen als bei den Mitläufern. Nicht zu vergessen bei denen, die zuschauen, mitlesen, mitschauen.
  
  

In einem ausführlichen Blogbeitrag widmet sich auch Manuela Smertnik, Geschäftsführerin des Vereins, den Vorfällen: Wie erklären sich solche Phänomene? Was sind die Mechanismen? Was kann Offene Jugendarbeit hier leisten? Hier gehts zum Blogbeitrag!