Die Wiener Jugendzentren widmen auch diesen Juni thematisch wieder dem Pride Month. Den ganzen Monat wird in den Jugendzentren, in der Mobilen Jugendarbeit sowie online in den Sozialen Netzwerken ein LGBTQIA+ Schwerpunkt gesetzt. Es geht vor allem darum, ein Augenmerk auf Genderidentitäten, sexuelle Vielfalt, gleichgeschlechtliche Liebe sowie die Lebensrealitäten und Rechte von LGBTQIA+ Personen zu legen.
All diese Themen in ein Jugendzentrum zu bringen ist manchmal keine leichte Aufgabe, jedoch eine sehr wichtige. Es verlangt auch Fingerspitzengefühl, da oftmals religiöse, kulturelle oder soziale Hintergründe beeinflussen, beispielsweise beim Thema Homosexualität. Mit unterschiedlichen Methoden und Aktionen wollen die Jugendarbeiter:innen Bewusstsein bei den Jugendlichen schaffen, Gespräche und Begegnungen initiieren und eine konstruktive Auseinandersetzung ermöglichen. Das gelingt beispielsweise durch das Gestalten von Innenräumen und Schaufenstern, durch Einzel- und Gruppengespräche oder durch niederschwellige Online-Kampagnen.
Die Jugendlichen lieferten abermals kreative Zeichnungen, u.a. für Postkarten und Sticker.
Eine weitere konstruktive und thematische Auseinandersetzung findet zudem bereits durch die Vorbereitung auf den Pride Month bzw. den gemeinsamen Besuch der Regenbogenparade statt. Auch dieses Jahr wurden partizipativ wieder kreative und aussagekräftige Postkarten, Sticker, Fahnen, Tattoo-Folien und T-Shirts erstellt. Den größten Teil der kreativen Schöpfungen haben wir engagierten Jugendlichen zu verdanken. Das Motto kommt dieses Jahr von Besucher:innen des flash Mädchen*café und lautet: Make the world more colorful!
Schon zuvor wurde der Pride Month in der zentralen Geschäftsstelle des Vereins in Floridsdorf offiziell gestartet. Die Mitarbeiter:innen hissten gemeinsam die Pride-Fahne, welche am Eingang in der Prager Straße zu sehen ist. Im Zeichen der Gleichstellung, Vielfalt und Sichtbarkeit der LGBTQIA+ Community bleibt sie den ganzen Juni hängen.
Die Mitarbeiter:innen der Zentrale hissten Anfang Juni wie gewohnt die Pride-Fahne.
Auch bei der Regenbogenparade am 14. Juni waren wir mit Jugendlichen, Jugendarbeiter:innen und Mitarbeiter:innen der zentralen Geschäftsstelle wieder dabei. Heuer war jedoch vieles anders. Einige Tage zuvor haben die schrecklichen Ereignisse in Graz uns alle tief erschüttert. Die Veranstalter:innen der Pride haben schnell entschieden, das Programm für das Pride Village und die Regenbogenparade abzuändern.
So begann die Parade in Gedenken an die Opfer im Stillen. Alle Teilnehmer:innen wurden aufgerufen, bis hinter das Parlament ohne Musik, ohne Jubel, als ruhiger Gedenkzug ihre Anteilnahme zu zeigen. Die in den beiden Tage zuvor im Pride Village angefertigten Trauerbanner wurden an der Paradenspitze bis zum Parlament getragen und dort niedergelegt. Ein schwarzer Trauerflor schmückte zudem alle Schilder der teilnehmenden Gruppen. Unser Mitgefühl und unsere Trauer gelten den Opfern, ihren Familien und Freund:innen.
In Gedenken an die Opfer beginnt die Parade im Stillen.
Hinter dem Parlament setzte sich der Paradenzug fort - laut, bunt und stolz. Die 29. Regenbogenparade wurde genutzt, um die Opfer von Graz zu würdigen und darüber hinaus ein Zeichen zu setzen: Gegen Gewalt und Hass, für Zusammenhalt und das Leben.
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