Am 10. Oktober 2023 fanden sich rund 100 Besucher:innen im ehemaligen Kepler-Kino ein, um die Premiere des Kurzfilms „Käfig, Graffiti & Jugendkultur“ zu bestaunen. Der Film, der in Zusammenarbeit zwischen dem Verein Wiener Jugendzentren und der Volkshilfe Wien entstand, liefert einen 22-minütigen Rückblick auf die 90er Jahre in Innerfavoriten – dort, wo die Mobile Jugendarbeit ihren Ursprung nahm.
Im Film kommen sowohl Streetworker:innen, Jugendliche von damals, Polizist:innen, als auch charmant grantige Wiener:innen vor, die von den Jugendlichen vor der Kamera zu Themen wie Graffitis und Fußballspielen im Käfig konfrontiert wurden. Der Film weckt beim Zusehen nostalgische Gefühle, kommt aber mit den angesprochenen Konflikten und Herausforderungen erstaunlich aktuell daher. Die Idee des Film kam von Community Leader Ali Gedik, der sich als ehemaliger Jugendarbeiter zusammen mit dem Filmemacher Oskar Nöbauer durch hunderte Stunden Material wühlte.
Die Mobile Jugendarbeit ist in Zeiten von „multiplen Krisen, Corona und globalen Kriegen wichtiger denn je“, betonte Jugendzentren-Geschäftsführerin Manuela Smertnik bei der anschließenden Talk-Runde, die vom Rapper Enes (Ein Teil des Rap-Duos „EsRap“), Volkshilfe-Präsidenten und ehemaligen Bürgermeister Michael Häupl und Mendim Deari (AK-Bildungsreferent) komplettiert wurde.
Michael Häupl, unter dessen Regentschaft die Mobile Jugendarbeit zu einer Institution heranreifte, gab Einblicke in seine Jugendzeit und freute sich über den kleinen Recherche-Faux-Pas des Diskussionsleiters Bernhard Fellinger (Ö1), der ihn fälschlicherweise als gebürtigen Ottakringer vorstellte. Der Abend, der sich wie eine Art Klassentreffen für Jugendarbeits-Koryphäen, damalige und jetzige Jugendliche anfühlte, fand am köstlichen Buffet des Restaurants „Günay“ sein Ende. Weitere Fotos gibt es hier.
Der gezeigte Film ist nun kostenlos zu streamen.
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