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10. Dezember 2019

Menschenrechte heast!

Sexistische und rassistische Sprüche sind Teil des Öffentlichen Raums. Manchmal nehmen wir sie gar nicht mehr wahr. Seit Herbst sind unsere Jugendeinrichtungen besonders aufmerksam und überkleben mit Jugendlichen diskriminierende Botschaften.

Auf Mistkübeln, Straßenschildern, Laternenmasten, Bushaltestellen oder Toiletten finden sich Botschaften mit klar rassistischen, rechtsextremen, homophoben oder sexistischen Motiven. Aus diesem Grund hat sich die Mobile Jugendarbeit SEA eine Pickerl-Aktion überlegt, um menschenverachtenden Sprüchen entgegenzuwirken und diese in der Jugendarbeit zu thematisieren. Wir haben dabei darauf geachtet, dass die Sticker sehr auffällig aussehen, aber gut ablösbar sind, um keine Verschmutzung oder einen Schaden hervorzurufen.

Seit Herbst gehen Jugendarbeiter_innen mit Jugendlichen raus und überkleben diskriminierende Messages mit dem Spruch „Menschenrechte heast!“. Unsere Aufkleber sollen einerseits die menschenfeindlichen Aussagen im Öffentlichen Raum überdecken und andererseits irritieren und sowohl unsere Jugendlichen, die Öffentlichkeit als auch die Täter_innen zum Nachdenken anregen. Die Klebe-Aktion wird dazu genutzt, um mit Jugendlichen über Vorurteile und abwertende Handlungen ins Gespräch zu kommen und um über eigene Diskriminierungserfahrungen zu sprechen. Wir diskutieren  über Wiederbetätigung, Abwägen von Schimpfworten und darüber, was geht und was nicht. Neben spannenden Gesprächen wollen die Jugendlichen bereits selbst aktiv werden. Sie fragen nach weiteren Pickerln, weil ihnen Orte einfallen, wo sie eigenständig kleben wollen. Beispielsweise hat ein junger Skater einen Sticker geholt, weil ihm auf der Skate-Ramp ein eingeritztes Hakenkreuz aufgefallen ist, welches er dann erfolgreich überklebte. Wir freuen uns über so viel Zivilcourage und dass die Aktion so gut bei den Jugendlichen ankommt.

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