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8. Jänner 2020

Jahresschwerpunkt: mitbestimmung.JA

Die Abteilung Bildung und Jugend der Stadt Wien stellt seit vielen Jahren die Jugendarbeit unter ein Jahresmotto. 2019 und 2020 ist dieses Motto „mitbestimmung.JA“. Für die Jugendarbeit bedeutet ein Jahresschwerpunkt immer, dass sich sowohl Fortbildungen, als auch Aktivitäten stark auf dieses Thema fokussieren – ohne aber andere aktuelle Thematiken außer Acht zu lassen.

„mitbestimmung.JA“ lässt sich im Grunde in drei Kapitel unterteilen, welche den Schwerpunkt zum Thema Beteiligung ausmachen: Erstens, gibt es das große Leitprojekt „Werkstadt Junges Wien“, welches über die Jugendarbeit hinausgehend auch alle Bereiche der Stadt mit einbezieht. Zweitens, werden die Möglichkeiten der aktiven Beteiligung von Kindern und Jugendlichen innerhalb der (Offenen) Jugendarbeit einer kritischen Reflexion unterzogen. Drittens, werden die aktuellen Beteiligungsprojekte (Kinder- und Jugendparlamente) in der Stadt betrachtet.

Auch der Verein Wiener Jugendzentren (VJZ) beteiligt sich intensiv an diesen Vorhaben, dieser Beitrag soll unter anderem kurz umreißen, was bisher geschah und was 2020 noch zu tun ist.

Werkstadt Junges Wien

Mit der „Werkstadt Junges Wien“ wurde ein Projekt entwickelt, mit dem die Wünsche und Vorstellungen von Kindern und Jugendlichen auf breiter Basis erhoben werden sollen, um sie in zukünftige Entwicklungen einbeziehen zu können, sowie eine Wiener Kinder- und Jugendstrategie zu entwickeln.

Mit Werkstätten (Workshops) in ganz Wien haben Kinder und Jugendliche von Februar bis April 2019, überall dort, wo sie sich aufhalten – in Kindergärten, Horten, Schulen, in Jugendzentren, im Park, im Verein – gemeinsam daran „gewerkt“, die Stadt weiterzuentwickeln. In diesen Workshops konnten Kinder und Jugendliche Fragen rund um ihr Leben in der Stadt und ihre Zukunft bearbeiten und so auf unterschiedliche Weise ihre Meinungen zum Ausdruck bringen.

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Alle Einrichtungen des VJZ haben sich hier beteiligt und zusätzlich zum vorgegebenen „Werkstadt“-Workshop-Plan spezifische Methoden für das Setting der Offenen Jugendarbeit entwickelt. Beteiligung im Raum Jugendzentrum, oder gar im Park, sieht einfach anders aus als in der Schulklasse oder im Hort. Letzen Endes haben wir 102 „Werkstadtberichte“ erstellt, an denen über 1.200 Jugendliche teilgenommen haben – ganz schön beachtlich. Einige dieser Workshops wurden sogar intensiv medial begleitet und die Jugendlichen konnten dann auch gleich nochmal direkt in die Kamera sagen, was ihnen am Herzen liegt.

Damit steht das gesamte Projekt aber erst am Anfang. Als erstes wurde einmal aus allen Werkstadtberichten Wiens (über 1.300) die Punkte herausgefunden, die den Kindern und Jugendlichen am wichtigsten sind. Stadtrat Jürgen Czernohorszky und der begleitende Fachbeirat – in dem auch Vertreter_innen des VJZ sitzen – hat das zu neun großen Punkten zusammengefasst: Natur und Umwelt, Chancen und Zukunft, Gesundheit und Wohlbefinden, Gemeinschaft und Miteinander, Raum und Platz, Mitsprache und Meinung, Sicherheit und Geborgenheit, Mobilität und Verkehr, Freizeit und Kultur.

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Im Herbst ging es dann noch einmal richtig zur Sache: Alle Abteilungen der Stadt – natürlich auch die Jugendarbeit und damit der VJZ – haben ausgearbeitet, was sie in den kommenden Jahren beitragen werden, um den Ideen und Anliegen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden. Wobei hier auch noch gesagt werden muss, die Stadt Wien schneidet bei den jungen Menschen extrem gut ab und in vielen Anliegen geht es mehr darum, dass „es so bleiben soll wie es ist – weil‘s gut ist“. Aber man kann natürlich immer auch noch was besser machen.

Einer der Höhepunkte war die Konferenz der Kinder und Jugendlichen im Rathaus, wo die Vorschläge nochmal diskutiert wurden. Anschließend wird die Wiener Kinder- und Jugendstrategie bald fertig sein, samt Maßnahmenplan und Erfolgsparametern, damit dann auch kontrolliert werden kann, ob sich auch wirklich was verändert hat.

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Beteiligung in den Einrichtungen des VJZ

Wer viel von Beteiligung spricht – so wie wir das gerne machen – der muss sich auch immer wieder selbst kritisch hinterfragen. Wie sieht es denn mit den Möglichkeiten aktiver Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in unseren eigenen Einrichtungen aus? Diese Frage haben wir uns natürlich auch im Zuge des Schwerpunkts gestellt und die vielfältigen Antworten legt Richard Krisch in einem anderen Beitrag dar. Nachdem der Ist-Stand erhoben ist, sind wir gerade dabei zu überlegen, wie wir das, was wir als „Best Practice“ definiert haben, auf möglichst viele Einrichtungen des VJZ anwenden können.

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Die Kinder- und Jugendparlamente in Wien – das Modell des VJZ

In den meisten Wiener Bezirken gibt es schon seit langem verschiedene Formen der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. In fünf Bezirken ist der Verein Wiener Jugendzentren hauptverantwortlich, unser Modell heißt „Word Up!“. Die Grundidee ist mittlerweile auch schon 20 Jahre alt und in Liesing und der Brigittenau leiten wir die dortigen jährlichen Bezirksjugendparlamente schon seit mehr als 15 Jahren. Was alt ist, muss nicht schlecht sein, vor allem wenn Jahr für Jahr neue Jahrgänge von Jugendlichen begeistert mitmachen.

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Auch hier gilt, der Jahresschwerpunkt wird Anlass sein, die letzen Jahre Revue passieren zu lassen und darüber nachzudenken, ob man nicht manches noch besser machen könnte – und wie Werkstadt Junges Wien und Word Up! an einem Strang ziehen können.

Unterm Strich: Zum Thema Beteiligung haben Wien und der Verein Wiener Jugendzentren für die Kinder und Jugendlichen dieser Stadt viel zu bieten. Aber aktive Beteiligung funktioniert nur, wenn wir auch für Veränderungen offen sind.

 

Werner Prinzjakowitsch

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